Das Ende eines Kapitels.
Der Beginn eines neuen.
Das hier ist keine Werbung, kein Verkaufstrick, sondern einfach meine ehrliche Sicht auf die Dinge. Wenn du verstehen willst, wie finanzielle Bildung funktioniert, nimm dir fünf Minuten Zeit und lies diesen Text.
Vor über einem Jahrzehnt legte ich den Grundstein für das, was später zur finance.academy werden sollte. 2013, nach einem Lunch, bei dem ich meine Gegentheorie zur Markteffizienzhypothese verteidigt hatte, fragten mich zwei studierte Wirtschaftswissenschaftler, ob ich ihnen zeigen könnte, wie man ein Portfolio aufbaut und verwaltet. Ich war gerade einmal Anfang 20 und verstand nicht, warum sie ausgerechnet mich fragten. Geschmeichelt fühlte ich mich und ein wenig wie André Kostolany, jener Mann, der meine Faszination für die Märkte entfacht hatte. Jahre später fragte ich nach, warum sie damals einen jungen Menschen wie mich gewählt hatten statt eines erfahrenen Beraters. Die Antwort wollte ich lange nicht annehmen: „Wir haben vielen klugen Köpfen zugehört. Aber niemand hat den Markt so instinktiv gefühlt wie du.“ Mit zunehmendem Alter, besonders seit ich Vater wurde, verstehe ich besser, was sie meinten. Manche Menschen nehmen Dinge anders wahr, mit einem zusätzlichen Sinn. Vielleicht gehöre ich in diesem speziellen Bereich dazu. Oder ich habe einfach zu viel Zeit mit der Materie verbracht – hochgerechnet über 25.000 Stunden. Am 13. März 2016 gab ich mein erstes richtiges Seminar zum Thema „Investieren am Kapitalmarkt“. Mehr als ein Jahrzehnt lang ließ ich andere an meinem Wissen teilhaben, versuchte, komplexe Zusammenhänge greifbar zu machen, vereinfachte, wo nötig, aber immer mit dem Ziel, Wissen anwendbar zu machen, niemals, um es zu verzerren.
Zwischen Wissenschaft und Praxis.
Die letzten Jahre brachten eine massive Beschleunigung durch wachsende technologische Möglichkeiten und den Quantensprung in der Künstlichen Intelligenz. Vieles hat sich verändert, nur mein Blick auf die Kapitalmärkte blieb konstant. Meine Gegentheorie zur Markteffizienzhypothese, die CBCT, die zeigt, dass Märkte durch koordinierte Zentralbankpolitik und Regulatorik systematisch ineffizient sind und vorhersagbare Muster erzeugen, bestätigt sich zunehmend und findet vielleicht eines Tages Akzeptanz in der wissenschaftlichen Welt, einer Welt, in der ich mich immer als Außenseiter fühle. Ich liebe die wissenschaftliche Welt, habe aber das Gefühl, sie ist auf einem Auge blind. Die akademische Theorie war mir zu realitätsfern. Zweimal brach ich mein Studium ab, weil ich mit den veralteten Theorien der BWL und VWL wenig anfangen konnte und die Praxis vorzog. Das Geld, das ich durch Seminare, Workshops, vor allem aber durch Beratung verdiente, floss größtenteils zurück in Datensammlung und Analyse, um die Märkte noch besser zu verstehen. Ich liebte es, Seminare zu geben, fühlte mich aber nie wohl in diesem Markt. Die Entwicklung der Coaching-Branche beobachte ich mit wachsender Skepsis. Marketing war nie meine Stärke. Ich wollte überzeugen, nicht verkaufen. „Fachidiot schlägt Kunden tot“, sagten mir Berater, und sie hatten wohl recht. Trotzdem tat es weh. Denn ich wollte nie jemanden „gewinnen“, ich wollte nur erklären, was ich verstanden hatte.
Ein Markt, der Selbstvermarktung.
Warum gibt es so viele Experten und so wenige, die wirklich wissen, wovon sie sprechen? Nicht, weil die Wissenden ihr Wissen für sich behalten oder weil es an Wert verliert, wenn man es teilt, sondern weil es heute zu einfach geworden ist, sich als Experte zu inszenieren. Spätestens seit zwei Brüder der Welt erklärt haben, dass Coaching selbst das Geschäftsmodell ist, gibt es mehr Coaches als Kompetenz. Mit der richtigen Wortwahl, gutem Licht und etwas Selbstbewusstsein lässt sich jedes Thema verkaufen. Ob es Substanz hat, merkt man erst, wenn die Bühne längst leer ist. Echte Experten sehen das. Sie sehen, wie viele Falsche ihr Wissen laut und überzeugend vermarkten, und wissen, dass sie, wenn sie selbst sprechen, schnell in denselben Topf geworfen werden. Wer die Märkte wirklich versteht, spürt, wie dünn die Linie ist zwischen Aufklärung und Selbstdarstellung. Das macht vorsichtig. Und manchmal still. So entsteht das Paradox unserer Zeit: Die, die wirklich etwas zu sagen hätten, sprechen leise. Die Lauten lehren. Die Stillen verstehen. Trotzdem teilte ich mein Wissen immer wieder. Geld war dabei nie mein Antrieb. Es war die Dankbarkeit der Menschen, die ich begleiten durfte. Die Anrufe, bei denen mir Menschen von Herzen, manchmal den Tränen nahe, dankten. Die kleinen Aufmerksamkeiten. Die Freundschaften, die entstanden sind. Und natürlich meine Liebe zur Herausforderung, die Komplexität der Kapitalmärkte zu entschlüsseln.
Das was bleibt.
Alles hat ein Ende. Nach einem Jahrzehnt schließt die finance.academy ihre Türen. Nach langen Diskussionen habe ich entschieden, einen Markt zu verlassen, in dem ich mich nie heimisch fühlte. Gleichzeitig möchte ich meine volle Energie auf meine neu gegründete Firma und die Weiterentwicklung meiner KI-Infrastruktur APEX fokussieren. APEX ist mehr als nur ein technisches Projekt für mich. Es ist die Verschmelzung meines Marktverständnisses mit modernster KI-Technologie, ein System, das die Muster erkennt, die ich jahrelang studiert habe. Diese neue unternehmerische Herausforderung verdient meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Das was folgt.
Aus dem Wunsch heraus, finanzielle Bildung unabhängig und ehrlich zu vermitteln, entstand der Verein für finanzielle Bildung e.V. (VffB). Der Verein bietet Raum für Wissen, Austausch und Forschung über Kapitalmärkte, wirtschaftliche Zusammenhänge und den verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Im Mittelpunkt steht die Förderung echter finanzieller Bildung, frei von wirtschaftlichen Interessen, Verkaufsabsichten oder ideologischen Einflüssen. Der VffB schafft Strukturen, in denen Experten ihr Wissen teilen können, ohne daraus ein Produkt zu machen. Er fördert Projekte, Analysen und Formate, die Menschen helfen, finanzielle Entscheidungen besser zu verstehen und eigenständig zu treffen. Ziel ist der Aufbau einer unabhängigen Plattform, die Bildung, Wissenschaft und Praxis miteinander verbindet und eine ehrliche, nachhaltige und langfristige Quelle für finanzielle Bildung schafft. Ich bin dankbar für alles, was die finance.academy mir und vielen anderen gegeben hat, für die Gespräche, das Vertrauen, die Geschichten, die daraus entstanden sind. Ich habe nie geglaubt, dass Wissen Macht ist. Ich glaube, dass Wissen Verantwortung ist. Die finance.academy war der Anfang, der VffB ist der nächste Schritt. Und vielleicht sehen wir uns dort wieder, nicht als Kunde oder Lehrer, sondern als Teil einer gemeinsamen Idee.
Beste Grüße
Nils
finance.academy
Die finance.academy war eine Plattform für alle, die ihre finanzielle Bildung vertiefen und lernen wollten, ihr Geld selbstständig zu verwalten. Durch hochwertige Bildungsangebote und eine unterstützende Community halfen wir unseren Mitgliedern, ihre finanziellen Fähigkeiten zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen. Die Idee lebt im Verein für finanzielle Bildung e.V. (VffB) weiter, der heute unabhängige finanzielle Bildung fördert und weiterentwickelt.