Warum gibt es so viele Experten und so wenige, die wirklich wissen, wovon sie sprechen? Nicht, weil die Wissenden ihr Wissen für sich behalten oder weil es an Wert verliert, wenn man es teilt, sondern weil es heute zu einfach geworden ist, sich als Experte zu inszenieren. Spätestens seit zwei Brüder der Welt erklärt haben, dass Coaching selbst das Geschäftsmodell ist, gibt es mehr Coaches als Kompetenz. Mit der richtigen Wortwahl, gutem Licht und etwas Selbstbewusstsein lässt sich jedes Thema verkaufen. Ob es Substanz hat, merkt man erst, wenn die Bühne längst leer ist. Echte Experten sehen das. Sie sehen, wie viele Falsche ihr Wissen laut und überzeugend vermarkten, und wissen, dass sie, wenn sie selbst sprechen, schnell in denselben Topf geworfen werden. Wer die Märkte wirklich versteht, spürt, wie dünn die Linie ist zwischen Aufklärung und Selbstdarstellung. Das macht vorsichtig. Und manchmal still. So entsteht das Paradox unserer Zeit: Die, die wirklich etwas zu sagen hätten, sprechen leise. Die Lauten lehren. Die Stillen verstehen.
Trotzdem teilte ich mein Wissen immer wieder. Geld war dabei nie mein Antrieb. Es war die Dankbarkeit der Menschen, die ich begleiten durfte. Die Anrufe, bei denen mir Menschen von Herzen, manchmal den Tränen nahe, dankten. Die kleinen Aufmerksamkeiten. Die Freundschaften, die entstanden sind. Und natürlich meine Liebe zur Herausforderung, die Komplexität der Kapitalmärkte zu entschlüsseln.